Katzenfurter Dill

Kommen Sie mit auf eine Tour entlang der Dill im hessischen Lahn-Dill-Kreis. Wir stellen  Ihnen die Dill von ihrer Quelle bis zur Mündung in die Lahn bei Wetzlar vor und zeigen Ihnen unser Angelrevier.

Eine Tour entlang der Dill

Im Folgenden stellen wir Ihnen zunächst die Dill in der Gemarkung Katzenfurt näher vor, beginnend mit den historisch belegten Angelstellen der Katzewädder Angler:

Gewässerstellen 1 bis 12 Beschreibung
Ihringer Grenz … Gemarkungsgrenze Edingen
1 … oh de Ihringer Grenz Gemarkungsgrenze Edingen linkes Dillufer, Koppelfischerei auf ca. 250 m bis zum Überlauf der Marx Mühle rechtes Ufer (ehem. Kl. Mühle)
2 … Onsbach-Enlaaf Mündung Onsbach linkes Dillufer
3 … Kloe Mielche Überlauf der Marx Mühle rechtes Ufer (ehm. kleine Mühle), Koppelfischerei rechtes Ufer
4 … ohm U-Boot Schutzwall für Abwasserleitung im linken Ufer der ersten Kurve
5 … en de Bisch Mit Büschen bewachsene Strecke linkes Ufer, ca. 200 m lang oberhalb Marx Mühle
6 … iwer de Erl Oberhalb der großen Erlengruppe gegenüber Marx Mühle
7 … oh de Erl An und unterhalb der großen Erlengruppe gegenüber Marx Mühle
8 … Herrsch Binkelche Ehemals Bank ca. 80 m unterhalb der Erle (nach Erich Herr)
9 … Inselspitz Auf der Marx-Insel, Mündung des Mühlgrabens
im Wehr … Rückstaubereich des Katzenfurter Wehrs
10 … Carles Eck Platz schräg gegenüber Inselspitz linkes Ufer, in der Kurve (nach Heinz Carle)
11 … Hellhunds Platz Vorletzter Angelplatz ca. 30 m oberhalb dem Wehr, linkes Ufer (nach Ernst Hellhund)
12 … Radies Platz Gegenüber Hellhunds Platz am rechten Steilufer, Bahnseite (nach Heinrich Roth)
Gewässerstellen 13 bis 27 Beschreibung
innerm Wehr … Unterhalb vom Katzenfurter Wehr
13 … innerm Wehr Unterhalb der Wehrmauer linkes Ufer über die gesamte Flussbreite
14 … ohm Erschbach Bereich der Mündung des Erschbaches re. Ufer
15 … Gäulskimpche Kurve mit tiefer Stelle am Einlauf „grün Fließ“ ca. 200 m oberhalb der Dillbrücke (Pferdebade-stelle bis kurz nach dem 2. Weltkrieg)
16 … Eckedill Dorfseite Tiefere Stellen ca. 80 m oberhalb der Dillbrücke linkes Ufer
17 … Eckedil Eiseboseit Tiefere Stellen re. Ufer ca. 70 m oberhalb Brücke
18 … Inner de Dillbrick Bereich unterhalb der Dillbrücke, beidseitig befischbar
19 … ohm Volkersbach Mündungsbereich Volkersbach am linken Ufer oder gegenüber
20 … Kloe Wehrche Natürlicher Steinwall/Sohlschwelle ca. 150 m oberhalb des Einlaufs in die Neue Dill
nau Dill … Neue Dill, Parallel entlang Bahndamm unterhalb Ortslage
21 … Sandbank Zusammentreffen von Dill und Bahndamm, Anlandungs- und Absetzbereich von Feinsediment, Sandbereich nach den „Rollen“ (schnellfliesende turbulente Strecke entlang der Ortslage)
22 … die 100 Übergangstelle rechtes Steilufer, 100 m unterhalb der Sandbank am Fuß des Bahndammes
23 … ohm Vielshäusche Ehem. Vogelfutterstelle linkes Ufer, etwas oberhalb der derzeit angeschwemmten Wurzel (vormals begehbarer Uferpfad, mittlerweile weggespült)
24 … ohm lange Stick Baumfreier Angelplatz linkes Ufer, ca. 50 m oberhalb der bahnseitigen Verrohrung Boahls Loch
25 … Boahls Loch Mündungsbereich des Betonrohres durch den Bahndamm, Entwässerung der Lach bzw. aus Daubhausen
26 … Auslauf nau Dill Angelplätze im Bereich der mit Baumbestand besetzten Dillstrecke an beiden Uferseiten, bis Gemarkungsgrenze Dillheim
27 … Gemarkungsgrenze Am linken Ufer erkennbar durch den als Vertiefung erkennbaren Grenzgraben, ca. 50 m unterhalb der letzten großen Erle am linken Ufer. Auch steht ca. 10 m unterhalb ein Beton-Strommast. Die Grenze verläuft durch die Dill bis zum rechten Ufer und dann im rechten Winkel bis zum Boahls Loch und von dort im rechten Winkel durch den Bahndamm entlang den Erhebungen „Beilstein“ und „Tafelberg“ (Dabbeleberg).

Sieg, Eder, Lahn und Dill sind die größten Fließgewässer, die im Rothaargebirge entspringen. Die Rothaar, der südwestliche Gebirgszug und Namensgeber des im südöstlichen Nordrhein-Westfalen und im nordwestlichen Hessen gelegenen Mittelgebirges, bildet die Rhein-Weser-Wasserscheide. Münden Sieg und Lahn in den Rhein, so fließt die Eder über die Fulda in die Weser (Werra) und die Dill entwässert bei Wetzlar in die Lahn (147 m ü. NHN). 


Während Sieg und Lahn nur wenige Kilometer entfernt voneinander entspringen, nahe dem Jagdberg (Kompass), dem Treffpunkt der Lahn-Sieg- und Lahn-Dill-Wasserscheide, so liegt die Quelle der Dill (567 m ü. NHN) noch etwas weiter südlich am Südosthang der Haincher Höhe, einem sehr schmalgratartigen Gebirgszug, an dem entlang die Landesgrenze zwischen NRW und Hessen verläuft. 


In ihrem Verlauf nimmt die Dill nur langsam mehr Wasser auf, da sie eingedrückt zwischen Haincher Höher und die Struth nur ein sehr geringes Wassereinzugsgebiet besitzt. Weiteren Zulauf erhält die Dill von der Dietzhölze, die ihre Quelle nahe dem Jagdberg hat und dem gleichen Quellgebiet wie Sieg und Lahn entspringt, dem Haigerbach (Abflussmenge rd. 1 m3/s) und der Aar, die von der Aartalsperre eine regulierte Wassermenge von etwa 1,6 Kubikmeter pro Sekunde besitzt. Mit ihren weiteren Zuflüssen erreicht die Dill eine Wassermenge von rd. 9,5 Kubikmeter pro Sekunde. Damit ist die Dill der wasserreichste und der zweitlängste Nebenfluss der Lahn mit einer Gesamtlänge von ca. 55 km. 


In früheren Jahrhunderten war die Dill ein stark mäandernder, mit vielen Flussschlingen verlaufender Fluss mit weiträumiger Flusslandschaft im Dillkreis. Eingeengt zwischen den Gebirgsausläufern des Rothaargebirges im Norden und dem Westerwald im Süden durchschlängelte sie das Dilltal. Dank ihres reichen und vielfältigen Fischbestandes deckte sie den Tisch in vielen Stuben, auch in Zeiten, wo durch Kriege und Ernteausfälle Hunger herrschte. Doch mit ihrem geringen Wassereinzugsgebiet und ihrer geringen mittleren führenden Wassermenge, vermochte sie nicht, die bei heftigen Regenfällen und schnellen Schneeschmelzen entstehenden und die deutlich größeren Wassermassen, in ihrem üblichen Flussbett aufzunehmen. 


So verwandelte sich die Dill, besonders im zeitigen Frühjahr, von einem gemächlich dahin fließendem und windenden Fluss, zu einer heftig reißenden Bestie, die ihren Verlauf und Sohle stetig änderte und die anliegenden besiedelten Gebiete und landwirtschaftlichen Ackergebiete überflutete und das Leben an der Dill für den Menschen erschwerte. 


So griff der Mensch in den letzten 150 Jahren ein, zwang die Dill zunehmend in ein begradigtes Flussbett. Hatte die Dill noch Ende des 19. Jahrhunderts eine Flusslänge von rund 68 km (Meyers Konversationslexikon 1885-1892), so wird heute eine Gesamtlänge von knapp 55 km angegeben, was den Grad der Begradigung zur Landgewinnung unterstreicht. 


Zudem wurden zum Hochwasserschutz mehrere größere Stauwerke im Oberlauf der Nebengewässer der Dill, wie die Krombachtalsperre (Rehbach) und die Aartalsperre (Aar) errichtet. Die zusätzlichen Stauwerke und der Bau von Mühlgräben, Wehren, Klär- und Teichanlagen entlang der Dill und ihren Nebenarmen, führten zu einer Vergrößerung der Verdunstungsfläche, wodurch sich gerade im Unterlauf der Wasserstand in den Sommermonaten und niederschlagsarmen Jahren deutlich verringerte. Zudem ist das Wassereinzugsgebiet der Dill bereits im Oberlauf durch die hohe und schmalgratartige Lage der Dillquelle im Rothaarkamm sehr gering. Im weiteren Verlauf trägt dazu auch die sich durch den Dillkreis ziehende Wetterscheide bei, die sich durch stark wechselnde jährliche Niederschlagsmengen und örtliche Niederschlagunterschiede bemerkbar macht. Die Niederschlagmenge im Dillkreis ist im Vergleich zu den angrenzenden Gebirgszügen gering


Diese von Menschenhand durchgeführten Maßnahmen an der natürlichen Flusslandschaft führten zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Lebensraumes im und um die Dillgewässer in den letzten 150 Jahren. 


Damals galt die Dill noch als eines der besten Lachsreviere in Deutschland. So konnten Wanderfische wie der Lachs (Salm) und die Meerforelle noch über den Rhein und die Lahn ungehindert zu ihren Laichgründen in der Dill aufsteigen.


Dieser Fischreichtum sorgte sogar zu einem handfesten Streit zwischen den damaligen Fischereirechtsinhabern, dem Grafen Wilhelm II. von Solms-Greifenstein und dem Grafen Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg, der als „Lachskrieg“ Einzug in die Geschichtsbücher gefunden hat. Im Jahr 1665 hatte der Graf Wilhelm von Solms-Greifenstein oberhalb seines Dorfes Katzenfurt in der Dill bei der Schneidemühle ein Wehr anlegen lassen, das er nun weiter zu einem Salmfang ausbaute. Dadurch konnten die Fische nicht mehr weiter bis nach Dillenburg aufsteigen. Dies ließ sich der Graf Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg nicht gefallen. Über 100 Fackelträger und Bewaffnete rückten in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 1665 in die Grafschaft Solms-Greifenstein ein, zerstörten unter dem Befehl des Oberschultheiß von Herborn und Kapitän König das Wehr, bedrohten und misshandelten den Müller und gaben nach vollbrachter Tat eine Musketensalve ab. Ein langer andauernder Rechtsstreit war die Folge des Überfalls. Durch Vermittlung des Fürsten Johann-Moritz von Nassau-Siegen und des Grafen Heinrich-Trajektin von Solms-Braunfels konnte am 7. Juni 1669 in Herborn ein Vergleich erzielt werden, der vorsah das Wehr wieder errichten zu lassen jedoch auf eine niedrigere Höhe, um die Passierbarkeit weiter aufrecht zu erhalten. 


Mit der zunehmenden Regulierung der Fließgewässer, dem Bau von Stauwerken, Wehren und Wasserkraftanlagen wurden die Fließgewässer für anadrome Wanderfische unpassierbar gemacht und das Laichgeschäft in dem steinigen Flussbett des Oberlaufes der Dill und ihrer Nebengewässer gänzlich verhindert. Gerade der geringe Schüttguteintrag, der mäandernde und flache Verlauf, mit einem Höhenunterschied von nur rd. 420 m, von der Quelle bis zur Mündung in die Lahn nach damaligen 65 km, boten Lachs und Meerforellen ein gutes Laichgewässer.


Auch konnten noch die Aale, als katadromer Wanderfisch, zu tausenden in die Dill aufsteigen und sich in der Dill gütlich tun, bis sie als ausgewachsener Blankaal wieder die lange beschwerliche, heute meist tödliche, Reise zurück in die Sargassosee antreten. 


Von der Mündung der Dill in die Lahn bei Wetzlar bis flussaufwärts nach Dillenburg wurden zwischen 1995 und 2009 insgesamt 15 Fisch-Hindernisse beseitigt. Damit ist die Dill auf ihren letzten 35 Kilometern wieder für Fische und andere Wassertiere frei passierbar. Damit sind die Laich-Habitate im oberen Dillgebiet und den Dill-Nebenbächen wie der Aar wieder frei erreichbar. 


In der Dill und der Weil (Feldberg), einem weiteren Nebenfluss der Lahn, wurden bereits Mitte der 1990er Jahre erstmals Junglachse ausgesetzt. 


Der Oberlauf der Dill gehört zu der Äschen- und Bachforellenregion, mit ihren zahlreichen Kiesbänken und ihren schnell fließenden Abschnitten, den sogenannten „Rollen“ und ruhigeren tieferen Stellen, den sog. „Woogen“, während der Unterlauf der Dill zunehmend dem der Barbenregion entspricht. Heute sind im unteren und mittleren Verlauf Barbe und Döbel neben den Weißfischen wie Rotauge und Schleie anzutreffen, während im mittleren und oberen Verlauf verstärkt Äsche und Bachforelle anzutreffen sind. 


Nach den zahlreichen Unglücken (Historie), bei denen es in der Dill zu massiven Fischsterben gekommen war und ganze Populationen davon betroffen waren, sind auch heute wieder Hasel, den die Dill besaß einst einen hervorragende Haselbestand, Nase, Elritze, Aal, Flussbarsch, Stichling und Gründling vermehrt anzutreffen. 


Insgesamt betrachtet liegt der Fischbestand aber noch weit hinter dem, der vor rund 100 Jahren anzutreffen war.


Zwar ist die Dill nun auf ihren letzten 35 km von der Mündung in die Lahn bis nach Dillenburg wieder passierbar, doch der natürliche ursprüngliche Charakter und die guten Lebensbedingungen sind noch an vielen Flussabschnitten nicht gegeben.

Heimische Fischarten


Esocidae Hecht

   
Salmonidae Lachs, Bachforelle, Äsche 


Cyprinedae Wildkarpfen, Rotauge, Schleie, Döbel, Barbe, Hasel, Nase, Elritze, Gründling 


Anguilliformes Aal


Percidea Flussbarsch


Gasterosteidae Dreistachliger Stichling   

Eindrücke


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